BÖLÜM


DOI :10.26650/B/AH09SSc16.2024.034.018   IUP :10.26650/B/AH09SSc16.2024.034.018    Tam Metin (PDF)

Digitale Überwachungsgesellschaft in Eugen Ruges Roman Follower – Vierzehn Sätze für einen fiktiven Enkel: Eine Kritik auf die Dritte Moderne

Artemis Tzouvaleki

Eugen Ruges Roman Follower – Vierzehn Sätze für einen fiktiven Enkel stellt ein dystopisches Zukunftsszenario dar, das die Dritte Moderne beschreibt und probemaltisiert. Die Analyse des Textes zielt darauf ab, die Phasen und Formen der digitalen Überwachungsgesellschaft zu identifizieren. Außerdem hat der methodische Ansatz einen interdisziplinären Charakter: Erstens basiert der theoretische Rahmen auf soziokulturelle Forschungen der Surveillance Studies und zweitens handelte es sich um eine textimmanente Interpretation durch close reading. Follower – Vierzehn Sätze für einen fiktiven Enkel präsentiert eine Welt, in der alles digital zirkuliert, ausgerichtet und optimiert wird. Im Inneren des Systems lässt sich eine digitale kapitalistische Überwachungsgesellschaft erkennen, die sowohl das Privatleben und das Konsumverhalten, als auch die Arbeitswelt ihrer Bürger:innen überwacht, klassifiziert, prognostiziert und ausbeutet. Daher erscheinen soziale Medien, wie z.B. X (Twitter), als ein Tool zur Selbstüberwachung, -kontrolle und -optimierung, während ihre Netznutzer:innen ständig durch eine Menge an Informationen abgelenkt werden. Sie sind nicht nur damit beschäftigt, ihre persönlichen Daten im Netz hochzuladen und ihr digitales Profil zu erstellen, sondern auch andere Netznutzer:innen zu überwachen und sie zu bewerten; somit übernehmen sie auch die Rolle der Überwacherin/des Überwachers. Außerdem müssen sie sich an bestimmte Sprachnormen der politischen Korrektheit halten, um auf dem Laufenden zu bleiben. Infolgedessen leiden die Bürger:innen unter Konkurrenzzwang, Orientierungs- und Identitätsverlust und scheinen aufgrund ihres blinden Vertrauens in das Überwachungssystem nicht in der Lage zu sein, dies in Frage zu stellen und Widerstand zu leisten. Zusammenfassend wirft Follower – Vierzehn Sätze für einen fiktiven Enkel einen kritischen Blick auf die Bedingungen der Dritten Moderne und ihrer digitalen Überwachungsgesellschaft und kann daher von den Leser:innen als politische Literatur gelesen werden.


DOI :10.26650/B/AH09SSc16.2024.034.018   IUP :10.26650/B/AH09SSc16.2024.034.018    Tam Metin (PDF)

Digital Surveillance Society in Eugen Ruge’s Novel Follower – Vierzehn Sätze für einen fiktiven Enkel: A Critique of The Third Modernity

Artemis Tzouvaleki

Eugen Ruge’s German novel Follower – Vierzehn Sätze für einen fiktiven Enkel presents a dystopian future projection that describes and reimagines the third modernity. The aim of this paper is to identify the phases and forms of the digital surveillance society. Furthermore, the methodological approach has an interdisciplinary character: Firstly, the theoretical framework is based on socio-cultural researches, i.e. Surveillance Studies, and secondly, the interpretation of the chosen literary text is built on literary criticism through close reading. Follower shows a world in which everything circulates digitally; a digital capitalist surveillance society can be recognized, which supervises, classifies, predicts and exploits the private lives and consumer behavior as well as the working world of its citizens. In addition, social media and apps such as X (Twitter), appear as a tool for self-monitoring, self-control and selfoptimization, while their users are constantly distracted by an overload of information. They are not only busy uploading their personal data online and creating their digital profile, but also supervising other users and evaluating them; therefore, they also take on the role of the supervisor. They must also adhere to certain language norms of political correctness in order to stay up to date. As a result, citizens suffer from competitiveness, loss of orientation and identity and seem unable to challenge and resist the system due to their blind trust in it. In summary, Follower – Vierzehn Sätze für einen fiktiven Enkel takes a critical look at the conditions of the third modernity and its digital surveillance society and can thus be considered by readers as political literature.



Referanslar

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